Fazit zu 13 Jahren Musik und einer Pandemie, die alles verändert hat und weiterhin verändern wird:
Ich bin keine von den Großen oder Lauten. Ich bin eine von den Unbekannten, Gefühlvollen. Ich möchte in einem kleinen Wohnzimmer stehen, vor 10 Leuten, die sich auf dem Sofa und Fußboden aneinander drängen, oder vor 50 Leuten bei der Hochzeitsfeier. Die Vorfreude spüren, das Schmunzeln erahnen, das Lachen hören, die Tränen hervorlocken, das Mitwippen sehen und den Applaus genießen. Das liebe ich an meinem Beruf. Und Covid-19 und die Folgen der Lockdowns haben mir und meinem Publikum das genommen. Haben vielen, vielen Künstlern und Zuhörern das genommen. Das Sich-Öffnen für die Musik und Sich-Fallen lassen. Das Miteinander-Erleben und in eine andere Welt tauchen. Das Besondere-Momente-Feiern und gemeinsame Erinnerungen-Schaffen. All das ist Online wirklich nicht das Selbe Erlebnis wie gemeinsam in einem Raum, eng beieinander.
Vielleicht bin ich „offiziell“ nicht System-Relevant, aber ich bin Seelen-Relevant (und viele andere Künstler, Musiker etc. ebenso) das, was jetzt verloren geht, ist nicht messbar. Aber es ist spürbar. Und die Folgen davon lassen sich nicht in Zahlen ausdrücken, aber sie drücken sich in den Herzen der Menschen aus, die jeden Tag ein wenig versteinern und abstumpfen ohne Kunst, Musik und vor allem Gesellschaft, das Miteinander. Es wird lange dauern, das zu heilen.
Und ich hoffe sehr, das all das, was jetzt an so vielen Orten begraben ist, das Miteinander, die Hoffnung, die Perspektiven … dass all das Samen sind die im Dunkel nun keimen und wenn es an der Zeit ist auch wieder wachsen und Früchte tragen.
Möge Hoffnung euch leuchten und Liebe euch begleiten im neuen Jahr 2021!
Eure Gesa