Moin ihr Lieben,
ich komme gerade von der Physiotherapie für meine gebrochenen Ferse und habe auf dem Rückweg auf dem Fahrrad so ein bisschen darüber philosophiert, wie das ist wenn wir was bestimmtes erwarten und die Erwartungen nicht erfüllt werden. Und wie mich das zumindest manchmal total frustriert und extrem unglücklich macht. Das eine Beispiel ist mein Fuß. Ich habe mir Mitte April die Ferse gebrochen, weil ich sehr wütend, sehr dolle gestampft habe. So ein kleines Stückchen, es ist ein winziges Ding, was da gebrochen ist. Aber ich habe eine unglaubliche Prellung, die ist auch immer noch nicht ganz weg und die macht mir halt echt Probleme. Ich kann noch nicht Auto fahren, ich kann nicht richtig laufen. Ich habe jetzt so einen Schleichgang entwickelt, so Barfußschuh mäßig und das funktioniert irgendwie alles. Aber meine Erwartung war, naja, Knochenbruch, 6-8 Wochen vielleicht und jetzt sind bereits 4 Monate rum.
Und es ist ganz spannend mich dabei zu beobachten, wie ich das auch in anderen Bereichen meines Lebens habe, dass ich von außen betrachtet, rein objektiv sagen kann das ist gut und das ist schön, es gibt so viele schöne und gute Dinge. Aber wenn ich in so einer emotionalen Schieflage bin, vor allem in den Tagen vor den Tagen, wenn auch die innere Kritikerin kommt, und mir dann so krass sagt, ja, aber du wolltest doch schon da und da sein, du wolltest doch das und das schon erreicht haben und überhaupt und sowieso. Wie schmerzhaft das manchmal ist, in dieser Erwartungslücke. Also ich habe eine Erwartung gehabt aber das Leben ist nicht so, die Realität ist anders und in diese Lücke falle ich dann rein. Oder auch ganz beliebt ist die Vergleichsfalle, dass ich mich mit anderen vergleiche und denke, aber die sind ja schon da und da, wieso bin ich da noch nicht?
Ich möchte einfach kurz an dich rauschicken, wenn du das auch fühlst, diese Vergleichsfalle oder diese Erwartungslücke in deinem Leben hast, du bist nicht allein damit, es ist sehr menschlich. Es wird auch denke ich heutzutage durch Social Media noch befeuert. Wir sehen so viel diese schönen Seiten und diese guten Dinge bei anderen, dass wir denken, äh, aber bei mir ist halt nicht alles schön und nicht alles gut.
Und das ist okay! Die Aufgabe darin ist, glaube ich, ganz liebevoll mit uns zu sein und zu sagen, okay, das und das wünschst du dir eigentlich, da und da willst du eigentlich sein. Aber wo stehst du denn, was ist gut daran wo du stehst und wie kannst du einfach kleine Schritte in die Richtung machen wo du hin möchtest? Und wenn wir sagen, ich wollte eigentlich 10 Schritte gehen in der und der Zeit und dann sind wir am Ende „nur“ 2 Schritte gegangen, dass wir uns auch für diese 2 Schritte total feiern und sehen, dass wir einen Fortschritt gemacht haben auch wenn der vielleicht nicht so groß war, wie wir wollten.
Also, Liebe geht an dich raus, du machst das super!
Deine Gesa